
Gegen Ende der Arbeiten fuhr ein Honda Accord in die Werkstatt. Der Besitzer stieg aus und sagte, das rechte Vorderrad sei festgenagelt und verliere langsam Luft. Er habe den Reifen gerade in der Garage aufgepumpt und wolle das Leck reparieren.
Der Meister zog den Wagenheber und stützte das rechte Vorderrad ab. Wie auf dem Bild unten zu sehen, wurden die Reifenschrauben gelöst und der Reifen vom Boden abgehoben.
Beim Lösen der Reifenschrauben stellte der Meister eine deutliche Quetschung an der Reifenflanke fest und fragte den Besitzer: „Sind Sie eine gewisse Strecke mit plattem Reifen gefahren?“ Anhand des Pfeils ist zu erkennen, dass die Reifenflanke bereits eine Delle aufweist, die durch das Fahren mit völlig plattem Reifen entstanden ist.
Der Autobesitzer sagte, dass das Auto gestern am Straßenrand geparkt war. Als sie losfahren wollten, stellten sie fest, dass das rechte Vorderrad platt war und keine Luft mehr hatte. Sie dachten, es sei nicht weit von der Werkstatt entfernt und es gäbe zu diesem Zeitpunkt keine Reifenpumpe. Also fuhren sie mit dem Auto zur Werkstatt und parkten es, die nur hundert Meter entfernt war. Sie fanden gerade eine Reifenpumpe, um den Reifen aufzupumpen, und kamen schnell herbei, um das Problem zu beheben.
Der Meister sagte, dass man nicht weiterfahren sollte, wenn der Reifen komplett platt ist (außer in Notsituationen). Die Felge würde die Reifenflanke, den schwächsten Teil des Reifens, direkt quetschen. Dadurch kann der Reifen nach dem Quetschen sehr leicht beschädigt werden. Nun wollen wir den Reifen abnehmen und sehen, wie er innen aussieht und ob er repariert werden kann.
Beim Abnehmen des Reifens stellten wir fest, dass sich in der Felge einige perforierte Kunststoffschalen befanden, die fest mit der Felge verbunden waren, wie auf dem Bild unten zu sehen ist. Auf Nachfrage beim Techniker erfuhren wir, dass es sich hierbei um eine spezielle Konfiguration von Honda zur Reduzierung von Reifengeräuschen handelt und der Reifen beim Abnehmen sehr leicht beschädigt werden kann.
Nachdem wir den Reifen von der Felge abmontiert haben, können wir den Zustand im Reifen sehen, wie in der Abbildung unten dargestellt. Im Inneren hat sich die Oberfläche abgelöst, hauptsächlich an der Seite und der Schulter des Reifens.
Der Meister sagte, dies sei das typische Verhalten beim Fahren mit völlig platten Reifen. Wenn man weiterfährt, verbleiben viele schwarze Gummireste im Reifen. Bei weiterer Fahrt wird die Reifenflanke zerdrückt und von der Lauffläche getrennt, sodass die Felge direkten Bodenkontakt hat. Dies führt nicht nur zum Reifen-, sondern auch zum Felgenwechsel, was in schweren Fällen zu Schäden an der Radaufhängung führen kann.
Der Mechaniker sah den Zustand im Reifen und schlug dem Besitzer vor, ihn durch einen neuen Reifen zu ersetzen, da das Innere des Reifens bereits beschädigt war. Selbst wenn die Nagelstelle repariert wird, kann es immer noch zu Luftlecks kommen, was sehr gefährlich ist. Darüber hinaus ist das Profil dieses Reifens relativ flach und er ist schon lange im Einsatz, sodass ein Austausch kein Verlust ist.
Nach reiflicher Überlegung stimmte der Autobesitzer dem Austausch des Reifens durch einen neuen zu, gab aber auch zu, dass er nicht damit rechnete, dass der Reifen länger als 100 Meter laufen würde und der Innenraum sich so verschlechtern würde. Er werde in Zukunft besser darauf achten.